Donnerstag, 28. Juni 2018

zAVM - ziemlich abgefu**te verdammte Mistkrankheit

zAVM? Die einen denken jetzt, ein Beitrag zum Thema Fritzbox?
Andere fragen sich ob ich #ZSMMN meinte,
ein paar wenige wissen, dass dies die Abkürzung für zerebrale arteriovenöse Malformation ist.

Dafuq? Gesundheit!



http://avmalformation.org/avm/

„Eine zerebrale arteriovenöse Malformation (auch intracranielle arteriovenöse Malformation) ist eine angeborene Fehlbildung der Blutgefäße innerhalb des Gehirns, bei der die Aterien direkt mit den Venen verbunden sind, ohne dazwischenliegenden Kapillaren,

(Quelle Text Wikipedia: Zerebrale Arteriösevenöse Malformation Quelle Bild: AVM AVMmalformation.org

So wie es sich anhört - so fühlt es sich auch an!

Es war ein kalter Tag im Januar 2014.

Der erste Tag nach den Weihnachtsferien, sowieso schon mal doof.

Schon am Silvesterabend hatte ich Kopfschmerzen und habe auf der Couch gedöst.
Mit einem sehr guten, nein dem besten, Freund hatten wir uns ein ruhiges Fest eingerichtet und haben
mehr vor dem Fernseher bei Dinner for One gelegen als gefeiert.

An diesem ersten Morgen im Institut, hatten wir ein gemeinsames Teamfrühstück mit einigen externen Unterstützern für das SAP GoLive in Shanghai geplant.
Alles war gut vorbereitet, es konnte losgehen. Die letzten Absprachen und dann wollten wir starten.

Davon bekam ich leider nicht mehr nur annährend das „Ni Hao“ der chinesischen Kollegen mit.

Während des Frühstücksmeeting schlug ein SchmerzBlitz in meinen Hinterkopf ein.
So fühlte es sich an. Ein unbeschreiblicher, tiefer, wummernder, hämmernder Schmerz. Plötzlich da!
So eindringlich und unangemeldet wie ein Schlag der durch die Schädeldecke drang.

Erst redete ich mir ein, dass auch ich mal Kopfschmerz erleiden muss, vllt. der GoLive Stress.
Der Projektstart. Ich legte mich in meinem Büro auf dem Stuhl nach hinten um und versuchte gegen den Schmerz mit Ruhe und Atmen anzugehen. Doch es wurde schlimmer.
So muss es ich anfühlen, wenn der Kopf platzt. Ganz genau so.

Irgendwann sprang mein Instinkt an und sagte mir, dass das kein Kopfschmerz ist.
Kein Kopfschmerz den ich kannte oder kennen wollte. Das Bauchgefühl riet mir davon ab,
nach Hause zu fahren und mich auf die Couch oder ins Bett zu legen und es weg zu schlafen.
Das war nicht normal. Nichts was ich bis morgen ignorieren oder mit IBU behandeln konnte.

Die ansteigende Panik machte den Druck im Kopf größer - ich versuchte ruhig zu atmen.
Es gelang mir nicht.
Ich bat einen Kollegen meinen Mann aus dem nächsten Zimmer zu mir rufen, zu diesem Zeizpunkt arbeiteten wir gemeinsam in einem Team.
Kurz bat ihn mich nach Hause zu bringen, wollte mich ausruhen.
In der nächsten Minute entschied ich mich doch fürs Krankenhaus.

Auf dem Weg ins Auto merkte ich, wie meine Kraft schwand. Es fiel mir verdammt schwer zu laufen,
ich schleppte mich also durch Unterstützung meines Mannes ins „meilenweit“ entfernte Auto.
Dort angekommen, half er mir beim Einsteigen, beim Anschnallen - mein Kopf, meine Glieder -
alles war so schwer.

Wir fuhren los. Nach den ersten zwei Kurven merkte ich, dass ich mich nicht mehr artikulieren konnte, weil mehr als „brabbel“ kam nicht mehr aus meinem Mund. In der dritten verlor ich die Gewalt über meinen Körper. Bewegungen war nicht mehr möglich. Ich wollte spucken, schreien, weinen, sterben. Noch nie ging es mir körperlich so schlecht.

Dieser hämmernde Schmerz, die Tatsache dass ich gerade nicht sprechen oder meine Arme bewegen konnte, ganz abgesehen von meinen Augen, die ich nicht vermochte offen zu halten ... Panik!

Mein Mann schrie mich an „Öffne die Augen Maus, sofort - bleib wach“. Selten habe ich ihn so angsterfüllt gesehen. Nicht davor und danach nur selten.
Während er rechts ranfuhr, wählte er schon den Notruf, gab unseren Standort durch,
erzählte was er gesehen und erlebt hatte. Sie machten sich auf den Weg!

Mein Mann riss die Beifahrertür auf, so schnell konnte ich nicht schauen,
meine Augen machten nicht was ich erwartete, das Bild zog nach, wie in Zeitlupe.
Aufstehen ging auch nicht, Gleichgewicht und Kraft reichten nicht aus.
Ich wollte sagen, dass ich Angst habe, aber ich brachte es nicht raus.
Er flehte mich an, die Augen offen zu halten, aber es war so verdammt schwer.
In diesem Moment wollte ich einfach nur die Augen schließen,
loslassen und hoffte, dass es aufhören würde, ein böser Traum war.

Die Minuten vergingen, Leute kamen und boten Hilfe an ... ich versuchte mich zu bewegen und der kleine Finger kam zurück.

Wieder kniete vor mir, sah mich an und bat mich eindringlich wach zu bleiben.

An die Fahrt ins Krankenhaus kann ich mir nur bedingt erinnern. Die Zeit im Krankenhaus war Horror - es sollte noch fast 4 Stunden dauern, bis die Diagnose feststand. Noch fast 8 bis der Helikopter aus Frankfurt sich in der Nacht auf den Weg machte um mich in einen andere Klinik zu bringen. Noch 12 Tage bis zu OP.

Aber das ist vermutlich genug für heute. Ich habe Zei und werde die Tage weiter berichten. Ich wusste es würde anstrengend darüber zu schreiben, aber ich habe es mir vorgenommen.

Gute Nacht & Danke für Eure Aufmerksamkeit - jetzt muss ich erstmal durchatmen und schlafen.

Euer Akrobat!

Mittwoch, 27. Juni 2018

(K)ein ganz (un)freiwilliger Lebenswandel

Was genau war denn nun da los im Emotionsuniversum?
Warum kam so gar kein Signal?
Keine akrobatischen Wortverkünstelungen?

Es folgen Antworten!

Wir stellen fest, dass der letzte aussagekräftige Post über erzählenswerte Erlebnisse vor 5 Jahren auf euren Smartphones, RSS-Feeds oder eurem Monitor aufploppte.

Unsere Hochzeit - der bisher schönste Moment unseres Lebens.
Ein Moment getragen von Liebe, Freundschaft und Familie.
Eine wundervolle Erinnerung die sich bald zum 5ten mal jährt.

In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert.
Vieles was, zumindestet zum Zeitpunkt des Geschehens,
nicht für Ohren oder Augen außerhalb eines gewissen freundschaftlichen
bzw. familiären Radiuses gedacht gewesen wäre.

Heute - mit viel Asbstand, Heilung und der daraus hervorgehenden Stärke,
werde ich euch einen Einblick in die teilweise sehr emotionalen Ereignisse geben.

Warum ich das tue?
Verarbeitung?
Bewältigung?
Mut schenken? Hoffnung?
So genau kann ich das nicht abgrenzen, einschätzen oder ausdrücken.
Auch ein Stück weit, weil ich es nicht weiß.

Es war alles dabei:

- schwere - zum damaligen Zeitpunkt schier unheilbare -
   Krankheiten mit extrem möglichen extrem schweren Konsequenzen,
- unendlich traurige Momente des Verlustes, der Angst oder
   der unaufschiebbaren Verabschiedung,
- Momente des unaussprechlichen Glücks und die Feier von menschlichen
   und tierischen Neuankömmlingen im Leben,
- große ausgeweitete Anspannungen hervorgerufen durch neue Herausforderungen und Aufgaben,
- Überraschungen weil letztendlich doch alles auf dem steinigen, brachialen Weg in die richtige Richtung geführt und zum vorher nicht gesetzten Ziel geführt hat - Entschleunigung!

Ich werde darüber berichten und mit meiner eigenen schweren Krankheit fang ich an:

Ein Schlaganfall ausgelöst du eine Hirnblutung - 3 Monate nach der Hochzeit!

In diesem Sinne, es gibt viel zu erzählen - ich gehe es an.

Bis morgen!


Euer Akrobat!

Dienstag, 26. Juni 2018

DenkAbstinenz


Es ist soweit -
es geht nach vorne!

Ich habe Zeit gefunden, Kraft getankt und Gedankenchaos geordnet sowie Lebenswege wieder in eine Bahn gelenkt, die meinen Vorstellungen entsprechen.

Es war manchmal schwer, selten schien es unmöglich - meistens aber enorm motivierend die Details sich aneinander fügen zu sehen.
Meine Details, meine Lebensbausteine.
Ab jetzt kann und werde ich wieder regelmäßig Gedanken und Geschichten an euch weitergeben.
Zur Bespaßung, zum Lachen, zum Nachdenken und ab und zu sicher auch zum Weinen.

BACK!