Montag, 30. März 2009

Kommunikation und andere Schwierigkeiten

Zwischenmenschliche Kommunikation im "Beziehungsleben",
eigentlich eine Definition, so überflüssig wie ein Tennisschläger beim Radfahren.
Dennoch ist aufgrund aktueller Ereignisse in mancher Leben ein kleines Wort hierzu nötig.

Wenn ich ein Wort wählen dürfte, welches mir spontan zur obigen Definition einfällt,
würde ich "Verkomplizierung" wählen.

Als Kind und Schüler fand ich es schade, dass ich mich nicht so ausdrücken konnte,
wie all die erwachsenen Menschen um mich herum. So gewählt und gezielt,
für alle Zustände und Situationen ein Wort und Begriff vorhanden.

Heute bin ich traurig, weil ich verlernt habe "einfach kindlich zu kommunizieren".
Als Kind dachte ich nicht über Tragweiten meiner Aussagen nach, nicht über Konsequenzen,
die meine Worte mit sich brachten.
Die kindliche Ehrlichkeit ist wohl manchmal grausam und meistens unverschönt.
ABER EHRLICH.

Mit der Zeit und den Jahren erlernen wir, Sachen zu verschönern, sanfter auszudrücken.
Etwas zu meinen, aber nicht direkt zu sagen.
Es könnte dem Gegenüber nicht bekommen und man könnte verletztend wirken.

"Pssssssst, sowas darfst du nicht laut sagen, nur denken".

Wie oft haben wir das alle schon gehört und wenden es im Alltag an?
Wie oft würde man gern etwas sagen, legt es im Kopf zurecht, aber die Laute formen
sich zu anderen Wörten, es kommen höfliche Sprachgebilde aus dem eigenen Mund
und man hört sich selbst zu?

Ganz schlimm sind diese Situationen im Beziehungsdasein. Egal in welcher Beziehung
man steht. Man drückt Dinge, Unannehmlichkeiten bewusst anders aus, um sie zu sanfter
oder womöglich "einfacher" zu machen, oder nicht die ganze Wahrheit sagen zu müssen?
Auch wer etwas vor dem Beziehungsmitinhaber verheimlicht, auch der lügt. Gewissermaßen.

Wenn die Emotionen kochen und man sich schützen will um nicht noch mehr kaputt zu
machen oder noch mehr Angriffsfläche zu bieten, fängt manch einer an, Sachen zu sagen
die er so nicht meint, welche aber vermeintlich richtiger oder vernünftiger zu sein scheinen!
Oder verletzender, "treffender" sind!

Aber geht es in der Welt der Gefühle um Vernunft? Um Wissen?
Gefühle sind nichts wissenschaftliches. Ich zumindest habe noch nicht rausgefunden,
wie sie entstehen, welcher Botenstoff was auslöst.

Es ist aber auch nicht wichtig für mich, warum ich etwas fühle.
Lediglich was und wie es mir dabei geht!

Bin ich glücklich, traurig, veretzt, enttäuscht, gerührt ...?
Oder fühl ich mich nur so?
Und wenn ja: macht es einen Unterschied?
Und wenn ja: welchen?

Ist es wichtiger diese Fragen beantworten zu können?
Oder sie einfach stehen zu lassen und Gefühle zu leben?

Wenn wir irgendwann am Ende unseres irdischen Weges ankommen,
ist es dann wichtig, das Leben verstanden haben?

Oder sagen zu können, ich habe gelebt, geliebt und gefühlt?

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