Sonntag, 6. Februar 2011

Emotionsmarathon

.. und plötzlich sagt jemand “Hallo”, gibt dir die Hand, fragt nach deinem Namen.
Taucht auf der Bildfläche auf und zerschießt wie selbstverständlich deine gesamte Abendplanung.

Eigentlich wolltest du doch nur eben “Hallo” sagen,
kurz auf ein Bierchen unter Freunden vorbeischauen,
danach auf der deiner Couch in einem guten Buch versinken.
Doch es kommt anders.
Meistens.

Fasziniert beobachtest Du den Ankömmling, fragst dich verwundert, wieso er dir noch nie über den
Weg gelaufen ist - wo du doch schon Jahre immer wieder in den Räumen aufschlägst,
in denen du dich auch heute bewegst.

Du verfolgst - fast schon nervös - seine Schritte, seine Gesten – merkst wie du ihn regelrecht anstarrst und versuchst verzweifelt unauffällig dir nichts anmerken zu lassen.
Checkst - nun wirklich nervös - ob noch jemand anders Notiz von deiner “Starre” genommen hat.
Doch dein Blick bleibt haften, er erzählt und unterhält sich angeregt mit Bekannten.
Das ist wohl sein Revier hier - sein tolles Lachen erfüllt den Saal – zumindest kommt es dir so vor. 
”Was ein Typ” – denkst du dir!

Immer wieder kommt es zu kurzen unscheinbaren unbeabsichtigten Berührungen, welche bei der Verabschiedung (nach witzigen kurzweiligen Stunden) in einer kurzen Umarmung enden.
Kurz.
Aber gewollt intensiv.
So fühlt es ich jedenfalls an.

Auf dem Heimweg, aufgeregt durch die Faszination für diesen Typ, überlegst du nun,
wie du ihn denn nun – ohne aufdringlich zu sein - kontaktieren könntest.
Während du verschiedene Sequenzen des heutigen Abends noch mal
im Kopf durchgehst, stößt du irgendwo in den Gesprächen auf seinen Namen.
Sicher - es wäre kein Problem diesen heraus zu finden.
Und auch an eine Nummer zu kommen, wäre sicher keine große Hürde.
Aber dann wüsste jemand um dein Interesse.
Du weißt doch aber gar nichts über ihn.
Also einfach einen gemeinsamen Bekannten nach seiner Nummer fragen – NoGo!
Du findest schließlich einen unkomplizierten Weg.

Es entwickelt sich plätschernd eine Kommunikation, du erfährst ein wenig über ihn, sein Leben.
“Was ein Typ” denkst du dir erneut. Der kann doch nicht auf dem freien Markt verfügbar sein …
Richtig!
Ist er auch nicht!

Was tun?
Rückzug?
Aus Rücksicht?
Respekt?
Auch in seinem Interesse?
Bist doch du diejenige, die den Blödsinn angezettelt hat.

Doch du kannst es nicht. Irgendwas an ihm beschäftigt dich kräftig.
Schließlich kommt es zum Treffen.
Unverbindlich un(d)vernünftig.

Eine Aussage verändert die Gewichtung des Geplänkels.
Die Konsequenzen werden klar - erhalten eine Richtung.

Was tun?
Zurückhalten?
Den eigenen Egonauten in die hinterste Ecke verbannen?
Im Wartezimmer Platz nehmen?
Geduld ist eine Tugend …

Ein Emotionsmarathon wie er aufregender und zwiespältiger nicht sein könnte …
SURELY that’s a absofuckinglutley nice guy – Baby!
CERTAINLY
he’s so gentle Baby!
MAYBE
he’s taken Baby …

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Quelle: http://imgpe.trivago.com/uploadimages/48/61/4861154_l.jpeg

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